Welch ein Erlebnis – Elbe, Hafenluft, 200 Treppenstufen, Sonnenschein und Schlemmen an Bord!
Jubiläumsfahrt „90 Jahre Bund der Ehemaligen der WRS“ mit dem Fahrgastschiff „Lüneburger Heide“ am 20. August 2016
Begeistert kehrten wir mit zwei Bussen von unserer großen Jubiläumsfahrt nach Lüneburg zurück. Welch ein herrlicher Tag lag hinter uns! Und wie bei allen Veranstaltungen spielte der Wettergott mit! Wieder ein Höhepunkt unseres an Erlebnissen so reichen Jubiläumsjahres!
Schon lange vor der Zeit trafen morgens die Grüppchen am Kurpark ein – große Wiedersehensfreude, muntere Gespräche! Namensetiketten erleichterten die Kommunikation, denn zu diesem besonderen Ereignis waren viele nicht regelmäßige Teilnehmer gekommen. Nach kurzer Fahrt durch die Elbmarsch erreichten wir den Anleger in Artlenburg. In der Sonne lag unser Schiff! Die Crew des Fahrgastschiffes „Lüneburger Heide“ mit Kapitän Jürgen Wilcke an der Spitze hieß uns herzlich zur Charterfahrt willkommen – und schon legten wir ab!
Im Salon begann die Veranstaltung mit einem Sektempfang und der Begrüßung durch die Vorsitzende Dr. Luise Reinhardt-Drischler. Sie freute sich über die Beteiligung vieler, die selten zu Veranstaltungen kommen können, und sah dies als positives Zeichen für die Zukunft. Besonders begrüßte sie Ulrike Hennecke von der WRS und Imke Bomer-Macholl aus Kalifornien. In ihrer Rede ging sie auf die Gründung der Vereinigung 1926 im Café Rauno ein, warf aber zugleich einen Blick auf die Gegenwart und die Zukunft. „Unsere Vereinigung ist etwas ganz Besonderes. Wer von den 24 Gründungsmitgliedern hätte es wohl für möglich gehalten, dass der Bund nach 90 Jahren ein so aktives Leben mit acht bis zehn jährlichen Veranstaltungen führt und ihrer heute in einem solchen Rahmen gedenkt! Wir dürfen stolz sein auf unsere Gründer und die Verantwortlichen, die diese Entwicklung ermöglicht haben, aber auch auf uns, die wir diese Vereinigung so lebendig erhalten. Dafür geht ein besonderer Dank an Sie, die heutigen Teilnehmer, aber auch ein Gedenken an die vielen, die gerne dabei gewesen wären, jedoch die Strapazen nicht mehr auf sich nehmen können oder uns in den letzten Wochen und Monaten verlassen mussten und um die wir trauern“, erklärte die Vorsitzende. „Die positive Entwicklung des Bundes war nur möglich, weil wir neben der Pflege der Tradition stets für die Moderne aufgeschlossen waren, aber auch, weil in unserer Gemeinschaft ein besonderes Klima herrscht, in dem Alt und Jung gleichermaßen geschätzt sind“.
Dieses Klima wurde auch bei dieser Fahrt sichtbar, bei der das gesellige Beisammensein im Vordergrund stand, aber auch Natur und Kultur zu ihrem Recht kamen.
Locker und ganz zwanglos bildeten sich auf dem Ober- und Unterdeck immer wieder neue Gruppen: die abwechslungsreiche Landschaft, das Wiedersehen nach vielen Jahren, das Thema Schule … boten reichlich Anknüpfungspunkte für Gespräche. Anhand der Teilnehmerliste fanden sich Bekannte, die sich seit Jahren nicht gesehen hatten. Die Zeit verging wie im Fluge. Kernkraftwerk Krümmel, Pumpspeicherwerk Geesthacht, Staustufe und Schleuse Geesthacht. Ganz zügig kamen wir durch, bewunderten die Technik, lachten über ein paar Wassertropfen, die wir von den Schleusentoren abbekamen.
Ein kurzer Stop in Hoopte – der Partyservice Wiesner rollte seine Köstlichkeiten für das Mittagsbuffet heran. Binnen kürzester Zeit war alles an Bord und aufgebaut. Welch ein Anblick! Lecker und verführerisch! Mein Blick blieb besonders am Dessertbuffet hängen: Ostpreußische Buttermilchspeise, Latte Macchiato, Obstsalat und Winsener Dessert! Wie genossen wir die Wittorfer Hochzeitssuppe mit kräftiger Einlage, ehe Herr Wiesner die Pute im Brokkolimantel, den gefüllten Jungschweinerücken oder den Burgunderschinken anschnitt. Die Entscheidung zwischen den köstlichen Gemüsen, Salaten und Kartoffelbeilagen war nicht einfach. Für alle Geschmäcker, auch für Vegetarier, war das Richtige dabei. Noch oft hätte man zum Buffet gehen mögen – doch zum Glück (für die Gesundheit) lockte jetzt an der Süderelbe der Hamburger Hafen. Es war so spannend – man musste einfach aufs Oberdeck gehen: Kraftwerk Moorburg, die Kattwyk-Hubbrücke öffnete sich gerade! Containerterminal Altenwerder, Köhlbrand, Köhlbrandbrücke… Das Buffet von Herrn Wiesner war einfach super und verführerisch. Aber genauso super war die Hafenrundfahrt. Die meisten gingen – gut gesättigt – auf das Oberdeck, um die Fahrt durch die verwinkeltesten Hafenbecken noch intensiver genießen und Hafenluft schnuppern zu können. Überwältigt blickten wir an dem riesigen Kreuzfahrtschiff Aida hinauf und winkten den kleinen Menschen auf den oberen Decks zu. Aber auch vom Unterdeck war durch die großen Fenster alles bestens zu sehen. Eine so ausführliche, gut kommentierte und beeindruckende Rundfahrt hatten wir noch nicht erlebt!
Etwas Wind, ein paar Wellen. Kurzzeitig sah es nach Hamburger Schmuddelwetter aus – das konnte uns nichts anhaben. Wir blieben draußen. Wir waren optimal ausgerüstet! Doch schon kam die Sonne wieder durch und ließ uns die Anoraks beiseite legen.
Vorbei am Museumshafen Ovelgönne und den am Steilufer reizvoll gelegenen Ortsteilen Othmarschen und Nienstedten näherten wir uns dem ehemaligen Fischer- und Fährdorf Blankenese mit dem 75 Meter hohen Süllberg. Da wir so gut in der Zeit lagen, fuhren wir über Blankenese hinaus in Richtung Schulau.
Zur gebuchten Zeit machten wir am Anleger Blankenese fest. Eine große Gruppe erkundete das sehenswerte Treppenviertel mit den reizvoll am Hang gelegenen Häusern, die meist von Kapitänen und Lotsen als Alterssitze gebaut wurden. Über 200 Stufen im Anstieg wurden locker bewältigt! Ein herrlicher Ausblick ins Alte Land und auf die Elbinseln Neßsand und Schweinesand belohnten Mühe und Schweiß. Die Durchblicke in die kleinen Gärten, zu den reizvollen Häusern und zu Baurs Park boten vielfältige Gelegenheit zum Durchatmen. Zwei Gruppen unternahmen idyllische Spaziergänge am Elbufer ohne Treppen und ohne Steigung, wobei viele Sitzgelegenheiten dazu einluden, sich in den unterschiedlichsten Gruppierungen zusammenzusetzen. Auch die Wanderer durch das Treppenviertel waren so zügig unterwegs (schneller als vor 10 Jahren!), dass noch Zeit blieb, mit den anderen zusammen ein wenig am Elbufer zu verweilen und sich zum Gruppenfoto aufzustellen.
Beglückt und pünktlich kehrten alle zum Schiff zurück und genossen anschließend überwiegend die Fahrt in der Sonne auf dem Oberdeck. Viele trugen die neuen dunkelblauen T-Shirts des Bundes. Besonders freuten wir uns, Helga Witte aus Hamburg begrüßen zu können, die am Morgen auf der Fahrt nach Lüneburg eine Autopanne hatte. Über Altona mit dem berühmten Fischmarkt ging es in den Kern des alten Hamburger Hafens mit dem vertrauten Bild der St. Pauli-Landungsbrücken, des Alten Elbtunnels mit seinem Kuppelbau, des imposanten Bismarck-Denkmals und der Werft Blohm & Voss. Und dann zog uns zunehmend als neues Wahrzeichen die Elbphilharmonie in ihren Bann. Wahrlich imposant! Sie verleiht der Hafencity und der Speicherstadt ein besonderes Gesicht.
Nachdem wir den Hafen über die Norderelbe wieder verlassen hatten, beeindruckt von den vielen neuen Entwicklungen, genossen wir die Fahrt bei Kaffee und Tee und sprachen dem vielfältigen Torten- und Kuchenbuffet tüchtig zu. Es ist kaum zu glauben, dass dies mach dem opulenten Mittagessen möglich war. Aber die Torten waren auch zu lecker! Ortrud Brune bedankte sich für die Teilnehmer für den schönen Tag und die gute Organisation und stimmte das Lied „Auf der Lüneburger Heide“ an, das alle begeistert mitsangen wie auch den Kanon „Dona nobis pacem“.
Wir ließen die Veranstaltungen des Jubiläumsjahres Revue passieren und stellten fest, dass ein Höhepunkt den anderen jagte. Von der Grünkohlfahrt nach Oldendorf/Luhe über die Jahresversammlung mit dem gemeinsam gestalteten Buffet, die Spargelfahrt mit der wunderschönen Wanderung in Govelin und der beeindruckenden Andacht in Trebel, die Fahrt mit „MS Ilmenau“ zur Roten Schleuse mit Ausklang in Schröders Garten und die Besichtigung des Klosters Lüne mit Andacht und Ausklang im Remter spannte sich der Bogen der gemeinsamen Erlebnisse, die den Zusammenhalt unter uns noch enger werden ließen. Alle Teilnehmer erhielten neue Leporellos mit den Terminen bis einschließlich August 2017. Regina Allmer nahm gleich einen ganzen Satz für das Klassentreffen mit. Bitte machen Sie es ihr nach und fordern auch Sie für Ihre Treffen Infomaterial bei mir an!
So entspannt wie bei der Hinfahrt ging es auch bei der Rückfahrt zu. Als wir uns Artlenburg näherten, sahen wir schon unsere beiden Busse bereit stehen. Sicher und pünktlich brachten uns die Fahrer wieder zum Ausgangspunkt am Kurpark. In einer einmaligen Gemeinschaft haben wir einen unvergesslichen Tag erlebt! Die Regenschirme hatten wir zum Glück umsonst mitgenommen. Wir erhielten viel Lob für die optimale Organisation und den erstaunlich günstigen Preis für die abwechslungsreiche Fahrt mit Bus und Schiff durch eine idyllische ländlich geprägte Landschaft und die Großstadt Hamburg mit dem pulsierenden Leben des Hafens sowie die opulente Beköstigung. Wie viele interessante Menschen lernte man kennen! Unser Ziel, Kontakte zu festigen und neue zu knüpfen, wurde voll erreicht. Voller Dankbarkeit gingen wir auseinander mit den Worten „Dann bis zum September“.
Denn da liegt das nächste Ereignis schon vor uns: der Festakt, den die WRS am Freitag, dem 16. September 2016 um 11.00 Uhr in der Aula für uns veranstaltet. Wir freuen uns darauf, auch diesen Tag mit vielen Ehemaligen, den Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern zusammen zu feiern.
Dr. Luise Reinhardt-Drischler