Was waren wir wieder für Glückspilze! Noch am Freitag hatte es geregnet, am Sonntag war das Wetter durchwachsen – aber genau am Sonnabend, d. 01. Juni 2024, hatten wir für unser Thema „Rundlinge und eine gotische Backsteinkirche“ ein Traumwetter! Wie haben wir diesen Tag im Wendland genossen! Da wir überpünktlich abfahren konnten, hatten wir vor unserem ersten Ziel St. Marien zu Plate noch Zeit, um von der B 248 in das Rundlingsdorf Jameln abzubiegen und einen Blick auf das älteste erhaltene Zweiständerhaus von 1681, das sog. „100-Taler-Haus“, zu werfen. Welch ein Auftakt für unsere Rundlingstour!

Und so erlebnisreich ging es weiter: Von der Andacht in St. Marien zu Plate und der Besichtigung dieser einmaligen gotischen Backsteinkirche über das köstliche Spargelessen in Dangenstorf, die eindrucksvollen Aufenthalte in den Rundlingen Schreyahn und Güstritz bis zum Ausklang im Rundling Satemin! Voller Dankbarkeit ließen wir hier unter dem Sonnensegel bei Kaffee und Kuchen mit Blick auf die wunderschönen Vierständerhäuser das Erlebte Revue passieren.

In Plate läuteten die Glocken zur Andacht, bei denen uns Pastor Ketzenberg und Organistin Kreinjobst auf den Tag einstimmten. Verbunden durch das gemeinsame Singen, das Sprechen des Psalms im Wechsel mit Pastor Ketzenberg, das gemeinsame Gebet und den Segen, waren wir eine glückliche harmonische Gemeinschaft voller Dankbarkeit und Offenheit für die Wunder der Natur und die Schätze der Kultur, die wir vielen Generationen fleißiger und demütiger Menschen verdanken. Trotz Kriegen, Seuchen und Feuersbrünsten hielten sie an ihrem Gottvertrauen fest, das sich in den Epitaphien und Grabsteinen in St. Marien zu Plate, aber auch in den Inschriften an den wertvollen Niederdeutschen Hallenhäusern manifestiert, vor denen wir in Schreyahn, Güstritz und Satemin bewundernd verweilten. „Großer Gott wir loben dich“ und „Nun danket alle Gott“ – was wir am Morgen unter dem gotischen Sterngewölbe und dem Triumphkreuz über dem Lettner mit Blick auf Altar und Kanzel gesungen hatten, begleitete uns den ganzen Tag und wird uns weiter begleiten. Wie treffend die alten Kirchenlieder doch die Empfindungen wiedergeben!

Dankbar erinnern wir uns, dass Patronin v. Blottnitz aus dem benachbarten Grabow gekommen war, um uns durch diese imposante Kirche zu führen, die uns wie eine kleine Schwester von St. Nicolai Lüneburg erschien – eine so gewaltige Kirche in einem kleinen Dorf! Als Wallfahrtskirche durch das noch heute in Grabow ansässige Adelsgeschlecht derer von Plato erbaut, üben die Familien v. Plato, Obergut, und v. Blottnitz, Untergut, das Patronat noch heute im Wechsel aus. Staunend standen wir vor dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden farben- und formenreich gestalteten Renaissance-Orgelprospekt mit Prospektpfeifen und bewunderten hinter der Orgel das Fresko „Das Jüngste Gericht“ aus der Zeit um 1450, das auf Verbindungen zum Kloster Medingen hinweist. Tief beeindruckt von der künstlerischen Darstellung und dem christlichen Weltbild verließen wir das nur wenigen bekannte Gotteshaus.

Nach der Fahrt durch die Straßendörfer im Öring wurden wir herzlich von Familie Rieger in Dangenstorf empfangen und genossen unser köstliches Spargelessen, je nach Wahl mit Schinken, Schwenkbraten oder Räucherlachs.

Voller Freude erkundeten wir die Rundlinge Schreyahn und Güstritz. In Schreyahn wurden wir von Störchen empfangen!

Noch stundenlang hätten wir unter dem Sonnensegel beim Ausklang im Rundling Satemin unseren Erinnerungen an den ereignisreichen Tag nachhängen können! Aber es lockte ja noch die Rückfahrt durch eine zauberhafte Landschaft: mit noch frischem Frühlingsgrün und Kornfeldern, an deren Rändern Kornblumen und Mohn wie in früheren Zeiten blühten und den beginnendem Sommer anzeigten. „Wie lieblich ist der Maien“ und „Geh aus mein Herz und suche Freud“ – mit Freude hatten wir diese Lieder in St. Marien zu Plate gesungen. Diese Freude haben wir den ganzen Tag genossen!

So begeistert, habe ich schon den Termin für unsere 17. Spargelfahrt für Sonnabend, d. 14. Juni 2025, reserviert. Bitte jetzt schon vormerken! Es lohnt sich bestimmt wieder!

Doch vorher locken noch viele Treffen, zunächst unser Sommertreffen im „Vitallissimo“ am Mittwoch, d. 17. Juli 2024. Bitte meldet Euch für das Kaffeetrinken um 15:30 Uhr und das Abendessen um 18:00 Uhr an.

Liebe Mitglieder, liebe Freunde unseres Bundes! Ich wünsche Euch und Ihnen einen schönen Sommer und freue mich, wenn ich bei unseren Aktivitäten viele von Ihnen und Euch begrüßen darf oder von Euch und Ihnen höre!

Mit herzlichen Grüßen

Ihre und Eure Luise Reinhardt-Drischler

Lüneburg, den 15. Juni 2024