In der Hansestadt Seehausen, die 1151 von Albrecht dem Bären Stadtrecht erhielt, unternehmen wir einen Rundgang entlang des Aland, durch das Beustertor und kleine Gassen mit vielen liebevoll gepflegten Häuschen. Immer wieder verweilen wir für einen Blick auf die beeindruckende Petrikirche mit ihren markanten 65 Meter hohen Türmen. Wie gut schmeckt uns anschließend im Restaurant Henkel der von Frau Henkel selbst gebackene Kuchen! Wir sind überwältigt, was für eine üppige liebevoll eingedeckte Kaffeetafel für uns bereitsteht. Bienenstich, Mohnkuchen, Kirschstreusel- und Apfelkuchen mit Sahne – wir können es gar nicht alles schaffen! Wir genießen die Gemütlichkeit!
Dann entführt uns der „Turmwächter Christian“ alias Dr. Fiedler in die benachbarte Petrikirche. 2017 wurde sie endlich wegen des sehenswerten Portals aus Backstein und Sandstein in die Route der Straße der Romanik aufgenommen. Da es in einer spätgotischen Vorhalle verborgen ist, ist es vor Witterungseinflüssen geschützt. Als der Turmwächter das Außenportal öffnete, fiel die Sonne auf diesen einmaligen Schatz – beeindruckt standen wir vor diesem künstlerisch gestalteten Stufenportal, in dem jedes Kapitell ein eigenes Aussehen hat. Backsteinkapitelle wechseln mit Pflanzenschmuck-Blockkapitellen aus Sandstein ab.
Zum Abschied erhielten alle Teilnehmer einen Prospekt des Altmärkischen Hansebundes mit dem Stempel der Hansestadt Seehausen, der unseren Besuch bestätigt. Ich hoffe, dass viele angeregt wurden, mit der Familie oder Bekannten noch häufig in die Altmark zu reisen, nicht zuletzt, um dort die Stempel der übrigen Hansestädte, die in diesem Bund zusammengeschlossen sind, zu erhalten. Wir werden in den nächsten Jahren auf jeden Fall noch die Hansestädte Osterburg und Havelberg besuchen.
Der Tag in der Altmark endet mit dem Besuch des Klosters Arendsee. Welch ein beeindruckender Aufenthalt in der Klosterkirche und in der gesamten Anlage mit Blick auf den Arendsee. In kleinen Gruppen geht es auf Entdeckungstour: in der Kirche, im Kreuzgang und im Klostergarten. Man trifft sich bei den duftenden Rosen, bleibt zu einem kurzen Gespräch stehen. Bänke locken zum Verweilen und Schauen. Eine Oase der Ruhe und Beschaulichkeit. Malerisch die Kulisse der Klosterruine. Einige gehen am Fontanestein vorbei hinunter zum Arendsee. Alle sind begeistert und dankbar für diesen idyllischen und abwechslungsreichen Aufenthalt. Unter dem Kirchengeläut um 18.00 Uhr, das den Sonntag einläutet, verlassen wir diesen besinnlichen historischen Ort, der 1183 von Markgraf Otto I., dem Sohn Albrechts des Bären, zur Christianisierung der heidnischen Slawen gegründet wurde.
Nach Kultur und Natur lockt jetzt das Spargelessen mit Schinken, Schwenkbraten oder Räucherlachs im Landgasthof Rieger in Dangenstorf im Wendland. Zum dreizehnten Mal dürfen wir hier die freundliche familiäre Atmosphäre genießen. Nach kurzen Ansprachen der Vorsitzenden und von Herrn Rieger wird tüchtig aufgetischt. Lebhafte Gespräche erfüllen den Raum. Ein gesunder Verteiler des Bundes der Ehemaligen darf nicht fehlen. Dankbar und beglückt treten wir nach diesem ereignisreichen Tag die Heimreise an, winkend von der „ganzen Mannschaft“ des Landgasthofes verabschiedet. Die Teilnehmerinnen aus Hamburg bringen wir zum Bahnhof, sodass sie ihren Zug bequem erreichen können.
So außergewöhnlich hatten sich viele den Tag nicht vorgestellt. Wie viel Dank habe ich während des Tages und bei der Rückkehr erfahren. Ich war erstaunt, dass nicht nur Seehausen, sondern auch Kloster Arendsee weitgehend unbekannt war.
Wir gehen auseinander mit dem Gefühl, uns bald wieder zu treffen – beim nächsten Stammtisch am 11. Juni, in der Roten Schleuse am 12. Juni, beim Schulfest am 01. Juli, in St. Michaelis am 10. Juli und/oder bei der Sommerfahrt nach Ludwigslust am 17. August oder…. Viele Anmeldekarten habe ich bereits erhalten.
Auf jeden Fall sehen wir uns bei der 14. Spargelfahrt am Sonnabend, dem 06. Juni 2020! Bitte merken Sie schon jetzt diesen Termin vor. Es gibt wieder ein interessantes Programm, denn in dieser einmaligen Region mit ihrer traumhaften Landschaft und ihren kulturellen Schätzen locken noch viele wenig bekannte Ziele!
Dr. Luise Reinhardt-Drischler
28. Mai 2019