Wie gut hat es Petrus wieder mit uns gemeint! Bei herrlichem Frühlingswetter durften wir einen Traumtag in der Altmärkischen Wische, der Region zwischen Elbe und Aland, und im Wendland erleben. Sonnenschein, blauer Himmel und ein paar barmherzige Schönwetterwolken ließen schon die Fahrt über die Göhrde und den Schnackenburger Zipfel in die abgelegene Altmärkische Wische zu einem wunderbaren Erlebnis werden. Wie genossen wir dies nach der Schwüle der Vortage mit heftigen Gewittern! Das frische Grün der Buchen und Eichen, das strahlende Gelb der großen Rapsfelder, die weißen und roten Kerzen der Kastanien, der Rotdorn an vielen Straßenrändern, die Hecken mit Schlehen – das Auge konnte sich kaum satt sehen an der Fülle der Eindrücke. Aus vollem Herzen sangen wir „Der Mai ist gekommen“.

Pünktlich erreichten wir das Storchendorf Wahrenberg, das storchenreichste Dorf Sachsen-Anhalts, das den Storch im Ortswappen führt. Bei einem Rundgang über den Elbdeich und durch das Dorf mit seinen großen Höfen – malerischen Fachwerkhäusern auf Wurten – konnten wir die Störche auf ihren Nestern beobachten. An der Hauptstraße flogen zwei Störche mit ihrer imposanten Flügelspannweite von ihrem Horst auf. Hatten wir sie aufgescheucht? Sie ließen sich aber auf dem nächsten Hausdach nieder und fühlten sich dort offensichtlich nicht durch uns gestört. An den Storchentafeln informierten wir uns über das Ankunfts- und Abflugdatum und die Anzahl der aufgezogenen Jungstörche. Auf dem Elbdeich lockten Bänke zum Verweilen und Schauen. Und es wartete eine kleine Geburtstagsüberraschung auf uns.

Auf verschlungenen Pfaden ging es durch die Elbtalaue zur Stiftskirche St. Nikolaus in Beuster an der Straße der Romanik. Hier wurden wir vom Vorsitzenden des 2001 gegründeten Fördervereins Dr. Stephan, Pastor Jordan und den Mitarbeiterinnen Frau Franke und Frau Peters freudig erwartet. Wie wurden wir vor der Andacht und Besichtigung mit selbstgebackenem Kuchen beim Kaffeetrinken im malerischen Pfarrgarten verwöhnt. Voller Freude und Dankbarkeit sangen wir zur Orgel „Wie lieblich ist der Maien“ und „Geh aus mein Herz und suche Freud“. Viel zu schnell verging die Zeit! Beeindruckend war die Aufgeschlossenheit und Gastfreundschaft der Vertreter der Kirchengemeinde und des Fördervereins.

Beuster reiht sich hervorragend in die schon von uns besuchten Stationen an der Straße der Romanik, wie Jerichow, Arendsee, Schönhausen oder Diesdorf, ein. Die Stiftskirche der Augustiner Chorherren, die um 1150 als östlichste Kirche des Bistums Verden gegründet wurde, gehört zu den ältesten mittelalterlichen Backsteinbauten nördlich der Alpen. Dr. Stephan berichtete uns von den umfangreichen Sanierungsarbeiten, die der Förderverein  vorgenommen hat. Dann ging es noch in das Deichvorland nach Werder – einfach zauberhaft gelegen. Wie genossen wir die Ruhe und Beschaulichkeit fernab von Verkehr und Hektik.

Nach Natur und Kultur ging es nach Dangenstorf im Wendland, wo im Landgasthaus Rieger beim Spargelessen der gesellige Abschluss auf uns wartete. Viel zu schnell verging die Zeit in der freundlichen familiären Atmosphäre des Landgasthauses bei lebhaften Gesprächen, verschiedenen Überraschungen und beim Singen. Dankbar und beglückt traten wir nach diesem gelungenen Tag die Heimreise an, winkend von der „ganzen Mannschaft“ des Landgasthofes verabschiedet. Sonnenuntergang – ein großer roter Ball! Ein fröhlicher ereignisreicher Tag ging zuende. Die Teilnehmerinnen aus Hamburg haben wir rechtzeitig am Bahnhof vorgefahren, sodass sie ihren Zug bequem erreichen konnten. Wir gingen auseinander mit dem Gefühl, uns bald wieder zu treffen – beim Stammtisch am 13. Juni, in der Roten Schleuse am 14. Juni, in St. Nicolai am 20. Juli, bei der Sommerfahrt zum Schloss Bothmer am 19. August oder/und….

Auf große Freude stieß die Ankündigung der 12. Spargelfahrt. Sie sind beliebt wie eh und je – schon kurz nach Erscheinen der Mitteilungen 2017 hatten wir eine Warteliste! Zum Glück konnte Jens mit seinem PKW etwas Entlastung schaffen.

In der Altmark in der Nähe von Osterburg locken neue Ziele! Bitte merken Sie sich schon jetzt vor12. Spargelfahrt: Krumke, Krevese und Dangenstorf am Sonnabend, dem 26. Mai 2018. Wir besuchen den Schlosspark Krumke, trinken dort im Kavaliershaus Kaffee, ehe wir zum benachbarten Herrenhaus Krevese fahren, einem Stammsitz der Bismarcks. Hier wartet eine Führung durch das Herrenhaus, die Parkanlage mit dem Kübelpflanzengarten sowie die Klosterkirche auf uns. Es lohnt sich. In dieser einmaligen Region mit ihrer traumhaften Landschaft und ihren kulturellen Schätzen locken noch viele wenig bekannte Ziele!

Dr. Luise Reinhardt-Drischler